Wenn selbst Andreessen Horowitz Delaware verlässt – sollten Sie es auch tun!

Delaware war einmal das Maß aller Dinge. Heute ist es vor allem eins: überschätzt.

In den USA hat ein Erdrutsch begonnen – und das nicht in den Rocky Mountains, sondern in der Welt der Unternehmensgründung. Einer der größten Wagniskapitalgeber Amerikas, AH Capital Management (besser bekannt als Andreessen Horowitz), hat öffentlich erklärt, Delaware zu verlassen und sich stattdessen Nevada zuzuwenden. Die Begründung: ideologisch aufgeladene Urteile, zunehmende Rechtsunsicherheit, wachsendes Misstrauen gegenüber Gründerteams.

Und das ist keine Einzelmeinung. Auch wir von der Kanzlei Mount Bonnell beobachten seit Jahren mit wachsender Skepsis, wie Delaware von einem einst verlässlichen Standort zu einem Unsicherheitsfaktor geworden ist – besonders für Gründer aus dem deutschsprachigen Raum.

Doch was steckt wirklich dahinter? Warum sollte man Delaware heute meiden – und was sind die Alternativen?

Die Legende von Delaware – ein Relikt aus der Vergangenheit

Delaware war jahrzehntelang das bevorzugte Bundesstaatenkonstrukt für amerikanische Konzerne. Über 60 % der Fortune-500-Unternehmen sind dort registriert. Warum? Die Antwort war einfach: eine spezialisierte Handelsgerichtsbarkeit (Court of Chancery), gut etablierte Präzedenzrechtsprechung, angeblich unternehmensfreundliche Gesetzgebung.

Doch dieses alte Narrativ beginnt zu bröckeln.

Was einst als Vorteil galt – ein hoch spezialisiertes Gericht mit großem Ermessensspielraum – wird nun zunehmend zum Problem. Denn je stärker sich Richter in Delaware zu moralischen Schiedsrichtern über Geschäftsentscheidungen aufschwingen, desto gefährlicher wird es für innovative, risikofreudige Gründer.

Die neue Realität: Richter gegen Unternehmer

Im Zentrum der aktuellen Kritik steht die Erosion des sogenannten "business judgment rule" – eines Grundsatzes, der Vorstandsentscheidungen unter dem Schutz gutgläubiger unternehmerischer Einschätzung stellt. In Delaware war diese Regel nie gesetzlich verankert, sondern basiert auf Richterrecht. Und genau hier liegt das Problem.

Was Richter schaffen, können Richter auch zerstören.

In den letzten Jahren haben die Gerichte in Delaware diese Schutzregel zunehmend ausgehöhlt. Aufsehenerregende Fälle, in denen Gründer und Vorstände wegen angeblich überzogener Aktienoptionen oder ambitionierter Expansionsstrategien verklagt wurden, häufen sich. Besonders alarmierend: In einem Fall hat das Gericht sogar versucht, die Verlagerung des Unternehmenssitzes aus Delaware zu verhindern – ein direkter Angriff auf die unternehmerische Autonomie.

Was AH Capital (Andreessen Horowitz) wirklich stört

Andreessen Horowitz, einer der einflussreichsten Player der US-Techszene, geht mit seiner Kritik ins Detail. Die Partner Ramaswamy, Hill und McKinley bemängeln eine zunehmende Politisierung der Delaware-Gerichte, die Subjektivität über Rechtssicherheit stellt. In ihrer vielbeachteten Erklärung heißt es, dass die Gerichte nicht mehr als technokratische Institution agieren, sondern sich in die Geschäftsentscheidungen von Gründern einmischen.

Das Fundament von Delaware – Objektivität und unternehmerischer Respekt – sei erschüttert.

Insbesondere kritisieren sie, dass das Gericht die Unabhängigkeit von Vorständen anzweifelt, wenn außergewöhnliche Boni oder Anteile vergeben werden – genau das, was in der Tech-Welt gang und gäbe ist, um Spitzenkräfte zu binden.

Der Gipfel war jedoch ein Urteil, das einem Unternehmen den Exit aus Delaware untersagen wollte – mit der bizarren Begründung, es sei nicht im Interesse der Aktionäre. (Ein Urteil, das später zwar korrigiert wurde – aber der Schaden am Ruf war bereits entstanden.)

AH Capital hat deshalb beschlossen, sein gesamtes Portfolio neu zu bewerten – und die Neugründung in Delaware nicht mehr als Standardoption zu behandeln.

Nevada, Texas und Co.: Es gibt Alternativen

Was viele deutsche Unternehmer nicht wissen: In den USA gibt es 50 Bundesstaaten – und jeder hat seine eigenen Spielregeln. Delaware ist nur einer davon. Und es ist nicht mehr der attraktivste.

Die Kanzlei Mount Bonnell mit Sitz in Austin, Texas hat in den letzten Jahren Dutzende Mandanten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der Gründung und Strukturierung von U.S.-Gesellschaften begleitet. Unsere Erfahrung: In vielen Fällen ist Delaware weder notwendig noch sinnvoll.

Nevada zum Beispiel hat die business judgment rule gesetzlich verankert – das bedeutet: Gründer und Geschäftsführer sind dort deutlich besser vor subjektiver Richterwillkür geschützt. Auch das Verfahren zur Einsicht in Unternehmensunterlagen ist restriktiver, was sogenannte „fishing expeditions“ von Klägeranwälten erschwert.

Und neue Reformen, wie die Möglichkeit zur Berufung spezialisierter Wirtschaftsrichter durch den Gouverneur, zeigen: Nevada meint es ernst.

Doch auch Texas – unser Heimatstaat – bietet hervorragende Voraussetzungen, besonders für Unternehmer mit operativem Geschäft, Niederlassungen oder Immobilien. Und: Texas erhebt keine Körperschafts- oder Einkommenssteuer auf Staatsebene. Null. Nada. Nullsteuerstaat für Ihre U.S.-LLC oder Inc.

Was deutsche Unternehmer wissen müssen

Viele deutsche Unternehmer wählen Delaware nur aus einem Grund: weil sie es irgendwo gelesen haben. Oder weil ihr Steuerberater ihnen dazu rät – ohne selbst je mit der amerikanischen Unternehmenslandschaft gearbeitet zu haben.

Doch dieser Automatismus ist brandgefährlich.

Denn Delaware ist mittlerweile ein Minenfeld – besonders für inhabergeführte Firmen, Startups, Familienunternehmen oder Holdingstrukturen. Folgende Risiken lauern:

1. Richterliche Willkür

In Delaware reicht es oft nicht mehr, im Recht zu sein – man muss auch „politisch korrekt“ handeln. Gründer, die hohe Anteile behalten oder außergewöhnliche Vergütungen erhalten, gelten schnell als verdächtig. Wer in Delaware vor Gericht landet, spielt ein riskantes Spiel.

2. Klagefreudige Aktionäre

Delaware macht es Aktionären besonders leicht, Einsicht in Unterlagen zu verlangen – ein beliebtes Einfallstor für Kanzleien, die auf Sammelklagen spezialisiert sind. Für inhabergeführte Unternehmen ohne breite Aktionärsstruktur ein völlig unnötiges Risiko.

3. Steuerliche Nachteile

Delaware erhebt zwar keine Umsatzsteuer, aber sehr wohl Körperschaftsteuer (8,7 %) und Franchise Tax. Für Holdingstrukturen ohne Substanz ist das vernachlässigbar. Doch für operativ tätige Unternehmen, besonders mit Kunden oder Büro in Texas, ist das ein Kostentreiber – ohne Mehrwert.

Warum Texas oft die bessere Wahl ist

Texas ist nicht nur wirtschaftlich der dynamischste Staat der USA – mit eigenem Stromnetz, unabhängiger Energieversorgung und einer Kultur des Unternehmertums. Texas ist auch rechtlich stabil und steuerlich attraktiv.

Unsere Mandanten profitieren von:

  • Keine Einkommensteuer auf Staatsebene

  • Attraktive LLC-Gesetze

  • Robuste Gläubigerschutzregeln

  • Schnelle Gründungsverfahren

  • Niedrige Verwaltungskosten

  • Verlässliche Gerichte ohne ideologische Ausreißer

Und das Beste: Texas ist pragmatisch. Hier interessiert man sich nicht für politische Schlagworte, sondern für wirtschaftliche Realität. Wer hier Arbeitsplätze schafft, wird geschätzt – nicht verdächtigt.

Was sagt die Venture-Capital-Welt?

Dass nun ein Gigant wie Andreessen Horowitz öffentlich mit Delaware bricht, ist ein Erdbeben. Diese Firma ist kein Nischen-Player – sie ist die Speerspitze des amerikanischen Tech-Kapitalismus. Wenn selbst sie sich nicht mehr sicher fühlen in Delaware, dann ist es höchste Zeit, dass auch deutsche Unternehmer ihre Strategie überdenken.

Dropbox, Tesla, Tripadvisor – sie alle haben sich bereits abgewendet.

Wir erwarten, dass in den kommenden Monaten zahlreiche weitere Tech-Firmen folgen werden. Und das hat auch Folgen für Investoren, Banken, Zahlungsdienstleister und Venture-Capital-Geber: Wer Delaware früher als Qualitätssiegel sah, wird künftig genauer hinschauen.

Unser Rat an deutschsprachige Gründer und Unternehmer

Wenn Sie in den USA geschäftlich aktiv sind oder eine Expansion planen, dann sollten Sie Ihre Wahl des Bundesstaates nicht auf Basis veralteter Legenden treffen. Delaware war gestern. Heute braucht es Weitblick, Struktur – und klare strategische Überlegungen.

Wir helfen Ihnen bei:

  • der richtigen Bundesstaatenwahl (Texas, Nevada, Florida, Wyoming etc.)

  • der Gründung von LLCs, C-Corps und Holdings

  • dem Schutz von Vermögen und geistigem Eigentum

  • der Steuerminimierung bei gleichzeitiger Rechtssicherheit

  • der Vermeidung unnötiger Rechtsrisiken wie Delaware-Litigation

Grenzen existieren nur auf der Landkarte

Wenn Sie bereit sind, sich davon zu lösen, begleiten wir Sie gern auf diesem Weg. Als Kanzlei mit tiefen Wurzeln in Texas, langjähriger Erfahrung im U.S.-Markt und deutschsprachigem Beratungsteam sind wir der richtige Partner für Ihre USA-Strategie.

Sie haben Fragen oder möchten Ihre Struktur optimieren?
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Fazit: Delaware war einmal. Texas ist heute.

Der Mythos von Delaware bröckelt. Und mit ihm ein ganzes Geschäftsmodell, das jahrzehntelang auf Automatismen beruhte. Für mutige, unternehmerisch denkende Menschen ist jetzt die Zeit gekommen, neue Wege zu gehen.

Wir helfen Ihnen dabei. Nicht mit PowerPoint-Folien. Sondern mit echter Umsetzungskraft – aus Texas.