Wenn Ihre Kinder in den USA erwachsen werden: Was US-Auswanderer über Visa, Studium und Zukunft wissen müssen
Viele wandern mit Kindern in die USA aus – doch was passiert, wenn sie 21 werden? Visum weg? Studium? Heirat? Antworten hier.

Viele unserer Mandanten wandern mit ihren minderjährigen Kindern in die USA aus – sei es über das E-2-Investorenvisum, ein L-1-Unternehmensvisum oder eine Green Card. Anfangs wirkt alles wie ein Familienabenteuer. Doch spätestens mit dem 18. oder 21. Geburtstag der Kinder stellen sich neue Fragen:
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Was passiert mit dem Aufenthaltsstatus der Kinder?
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Können sie in den USA bleiben?
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Wo sollen sie studieren?
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Und was, wenn sie gar nicht studieren wollen?
Dieser Artikel gibt einen praxisnahen Überblick für Unternehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die langfristig in den USA leben wollen – mit oder wegen ihrer Kinder.
Das Visum-Problem mit 21 – und warum Familien aufpassen müssen
Besonders beim beliebten E-2-Investorenvisum gilt: Kinder erhalten einen abgeleiteten Visastatus als Familienangehörige (E-2 dependent) – dieser endet jedoch automatisch mit dem 21. Geburtstag. Danach verlieren sie ihr Aufenthaltsrecht, selbst wenn die Eltern weiterhin legal in den USA leben und arbeiten.
Die Optionen:
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Vor dem 21. Geburtstag zur Green Card wechseln, etwa durch:
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Aufbau oder Kauf eines Unternehmens mit EB-5-Potenzial
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L-1-Transfer mit späterer Green-Card-Strategie
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EB-1/EB-2-Petition bei entsprechender Qualifikation
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Das Kind erhält ein eigenes Visum, z. B.:
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F-1 Studentenvisum für ein Hochschulstudium
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J-1 Austauschvisum
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H-1B Arbeitsvisum nach Studienabschluss mit Sponsoring
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❗ Wichtig: Ohne proaktive Planung droht mit 21 die unfreiwillige Rückkehr ins Heimatland – trotz Schulbildung und familiärer Bindung in den USA.
Studium in den USA – lohnt sich das?
Viele Eltern fragen: „Soll mein Kind in den USA studieren – oder doch lieber in Europa?“
💰 Der Kostenfaktor: U.S. vs. Europa
Ein vierjähriges Studium in den USA kostet an renommierten Universitäten wie NYU, Juilliard oder Stanford schnell über 80.000 USD pro Jahr – inkl. Unterkunft und Gebühren. Ohne Stipendium kommen leicht über 300.000 USD Gesamtkosten zusammen.
Im Vergleich dazu kostet ein Bachelorstudium in:
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Schottland (mit Wohnsitz): ca. 1.820 GBP pro Jahr
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England: bis zu 9.250 GBP pro Jahr
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Deutschland oder Österreich: nahezu kostenlos (Verwaltungsbeitrag)
Fazit: Ein Studium in Europa kann gegenüber einem US-Studium über 200.000 USD sparen – bei gleichwertiger oder sogar besserer akademischer Qualität.
👔 Karrierechancen – Gibt es Nachteile?
Nein. Gerade Kinder mit US-Staatsbürgerschaft sind auf dem US-Arbeitsmarkt voll einsatzfähig, unabhängig davon, wo sie studiert haben.
Ein Bachelor in Europa + Master in den USA ist oft der strategisch und finanziell beste Weg. Die USA lieben internationale Lebensläufe mit Auslandserfahrung – besonders in Tech, Medien, Design oder Wissenschaft.
Was ist mit Kindern, die in den USA geboren sind?
US-Staatsbürger mit europäischer Option – zurück nach Europa zum Studium?
Ein Sonderfall: Kinder wurden in den USA geboren, haben damit automatisch die US-Staatsbürgerschaft, oft zusätzlich den deutschen, österreichischen oder Schweizer Pass.
In der Praxis ergibt sich daraus ein starker Vorteil:
Sie können völlig frei entscheiden, wo sie studieren – und später arbeiten wollen.
✅ Vorteile eines Europa-Studiums:
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Kostenersparnis von über 200.000 USD
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Zugang zu renommierten EU-Universitäten (ETH, LMU, Sorbonne etc.)
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Zweisprachigkeit und kulturelle Souveränität
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Freie Rückkehr in die USA – jederzeit möglich durch US-Pass
Diese Konstellation ist ideal für Familien, die ihren Kindern beide Welten offenhalten wollen – amerikanisches Leben, aber europäische Ausbildung.
„Ich sehe die Zukunft meiner Kinder in den USA“
Viele Unternehmer, die Deutschland bewusst verlassen haben, möchten, dass ihre Kinder dauerhaft in den USA bleiben. Sie sehen dort bessere Perspektiven, mehr Freiheit, weniger Bürokratie.
Das ist möglich – aber nur mit rechtzeitiger Planung:
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Green-Card-Strategien rechtzeitig durchdenken
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Karriere- und Studienwahl visabewusst gestalten
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Mögliche Staatsbürgerschaft beantragen, falls nicht vorhanden
Wie kommt mein Kind auf eine gute Uni in den USA?
US-Colleges sind selektiv – aber offen für engagierte Schüler. Chancen auf Zulassung und Stipendien bestehen insbesondere bei:
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Top-Schulnoten + hohe SAT/ACT-Ergebnisse
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Ehrenamt / Leadership (z. B. Schülerzeitung, Mentoring, Politik)
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Sportliche Leistungen (College-Scouting möglich)
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Künstlerisches Talent (Musik, Schauspiel, Film – z. B. Juilliard)
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Eagle Scout, Robotics, Wettbewerbe, Schülerunternehmen
Viele unserer Mandanten investieren gezielt in:
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Private High Schools mit guter College-Platzierung
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Summer Programs an Elite-Unis (z. B. Harvard, Columbia)
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Professionelles Bewerbungscoaching
Was, wenn mein Kind nicht studieren will?
Auch das ist möglich – und in den USA gesellschaftlich durchaus anerkannt.
Mögliche Alternativen zum Universitätsstudium:
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Community Colleges – zweijähriger praxisorientierter Einstieg mit Transferoption zur Universität
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Technical/Vocational Schools – z. B. in IT, Pflege, Mechanik, Design, Medien oder Handwerk
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Militärdienst (nur für US-Staatsbürger) – mit Zugang zu Bildungsförderung und späterem Einbürgerungsweg
🛂 Wichtig: Auch für Community Colleges und Berufsausbildungen ist ein gültiger F-1 Studentenvisumstatus erforderlich. Ohne Visum, Green Card oder Staatsbürgerschaft ist auch dieser Weg nicht möglich.
Auch wer nicht an eine Elite-Uni strebt, braucht also eine saubere Visastrategie.
Und wenn das Kind heiratet?
In der Realität kommt es regelmäßig vor:
Kinder von Unternehmern verlieben sich in der Schule oder im College – und heiraten mit 20 oder 21 einen US-Staatsbürger.
Auch das ist ein legaler und realistischer Weg zur Green Card.
Beispiel aus unserer Praxis:
Eine Tochter unserer Mandanten heiratete mit 20 ihren amerikanischen College-Freund – heute lebt das Paar mit Green Card in Austin und führt ein eigenes Start-up.
Natürlich sollte die Entscheidung zur Heirat niemals nur aus Visagründen erfolgen – aber sie kann ein legitimer Bestandteil einer langfristigen Lösung sein.
Und nach dem Studium?
Viele Studierende starten mit einem F-1 Visum. Danach gibt es mehrere Wege:
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OPT (Optional Practical Training) – 12 bis 36 Monate Arbeitserlaubnis
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H-1B Arbeitsvisum – bei qualifiziertem Jobangebot
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Green Card – über Arbeitgeber, Ehepartner oder Familie
👩⚖️ Unser Rat: Diese Fragen sollten nicht erst im letzten Studienjahr geklärt werden. Die Visastrategie beginnt mit der Studienwahl – und sollte Teil der Familienplanung sein.
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Unsere Kanzlei Mount Bonnell in Austin, Texas ist auf deutschsprachige Unternehmer spezialisiert, die mit ihren Familien in den USA leben, investieren oder langfristig bleiben wollen.
Wir unterstützen Sie bei:
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strategischer Visa-Planung für Ihre Kinder
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Studien- und Karriereentscheidungen im Aufenthaltskontext
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steuerlich optimierter US-Strukturierung