Die 5 wichtigsten Punkte für Ihren U.S.-Businessplan beim E-2 Visum
Der Businessplan ist der Schlüssel zu Ihrem E-2 Visum. Wir erklären die fünf wichtigsten Punkte für einen erfolgreichen Antrag.
Für deutsche Unternehmer und Investoren ist das E-2 Treaty Investor Visum oft der schnellste und direkteste Weg, ein Unternehmen in den USA zu gründen oder zu erwerben und dieses vor Ort zu leiten. Anders als bei anderen Visakategorien gibt es keine starren Vorgaben für die Investitionssumme oder die Anzahl der zu schaffenden Arbeitsplätze. Doch der Erfolg des Antrags steht und fällt mit einem einzigen, zentralen Dokument: dem Businessplan.
Der E-2 Businessplan ist weit mehr als nur ein formales Dokument. Er ist Ihr wichtigstes Überzeugungsinstrument, mit dem Sie dem US-Konsularbeamten beweisen, dass Ihr Vorhaben die strengen Kriterien des E-2 Status erfüllt. Ein vager, unvollständiger oder zu optimistischer Plan führt fast unweigerlich zur Ablehnung.
Als spezialisierte Kanzlei im U.S. Einwanderungsrecht haben wir unzählige E-2 Fälle begleitet. Unsere Erfahrung zeigt, dass fünf Kernelemente über den Erfolg entscheiden. Konzentrieren Sie sich auf diese Punkte, um Ihre Chancen signifikant zu erhöhen.
1. Der Investor: Warum sind SIE die richtige Person?
Bevor der Konsularbeamte sich überhaupt mit Ihrem Unternehmen beschäftigt, will er wissen, wer Sie sind. Das E-2 Visum verlangt, dass der Investor in die USA reist, um das Unternehmen zu „develop and direct“ (entwickeln und leiten). Ihr Businessplan muss daher überzeugend darlegen, warum gerade Sie die notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen für dieses Vorhaben mitbringen.
Worauf Sie sich konzentrieren sollten:
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Ihre bisherige Laufbahn: Führen Sie relevante Berufserfahrung, frühere unternehmerische Erfolge oder branchenspezifische Kenntnisse auf. Ein IT-Berater, der ein IT-Consulting-Unternehmen gründet, hat eine glaubwürdigere Geschichte als ein Bäcker, der plötzlich in die Immobilienentwicklung einsteigen will.
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Management-Kompetenzen: Belegen Sie Ihre Fähigkeit, ein Unternehmen zu führen. Dies kann durch Zeugnisse, frühere Positionen mit Personalverantwortung oder erfolgreiche Projektleitungen geschehen.
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Ausbildung und Qualifikationen: Relevante Studienabschlüsse, Zertifizierungen oder spezielle Weiterbildungen untermauern Ihre Expertise.
Praxis-Tipp: Integrieren Sie einen detaillierten Lebenslauf in den Anhang des Businessplans und fassen Sie die wichtigsten Qualifikationen in einem eigenen Kapitel „The Applicant“ oder „Management Team“ prägnant zusammen.
2. Die Investition: Der Beweis des „Substantial Investment“
Das Herzstück des E-2 Visums ist die Investition. Diese muss „substantial“ (substanziell) sein und „irrevocably committed“ (unwiderruflich investiert). Der Businessplan muss lückenlos nachweisen, woher das Geld stammt und wie es bereits für das US-Unternehmen eingesetzt wurde oder wird.
Worauf Sie sich konzentrieren sollten:
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Nachweis der Geldmittel (Source of Funds): Dokumentieren Sie die legale Herkunft Ihrer Investitionsmittel. Dies können Ersparnisse, ein Immobilienverkauf, eine Erbschaft oder ein Darlehen (sofern dieses durch Ihr persönliches Vermögen besichert ist) sein.
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Substanzialität: Es gibt keine feste Mindestsumme. Eine Investition ist substanziell, wenn sie im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Gründung oder des Erwerbs des Unternehmens erheblich ist. Der Plan muss zeigen, dass die Summe ausreicht, um das Geschäft erfolgreich zu starten.
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Unwiderrufliche Investition: Sie müssen beweisen, dass Ihr Geld einem echten Geschäftsrisiko ausgesetzt ist. Das Geld darf nicht einfach nur auf einem US-Geschäftskonto liegen.
Praxis-Tipp: Erstellen Sie eine detaillierte Tabelle, die alle bisherigen und geplanten Ausgaben auflistet. Belegen Sie die wichtigsten Ausgaben mit Rechnungen, Verträgen oder Überweisungsbelegen. Gelder auf einem Treuhandkonto (Escrow) sind ideal, um die unwiderrufliche Absicht zu belegen.
3. Das Unternehmen: Ein reales und aktives Geschäft
Ihr Vorhaben darf keine passive Kapitalanlage sein. Der Businessplan muss ein reales und aktives kommerzielles Unternehmen beschreiben. Der Konsularbeamte muss verstehen, was Ihr Unternehmen verkauft, an wen es verkauft und wie es Geld verdienen wird.
Worauf Sie sich konzentrieren sollten:
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Detaillierte Beschreibung: Erklären Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen klar und verständlich.
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Marktanalyse: Wer sind Ihre Kunden? Wie groß ist der Markt? Wer sind Ihre Hauptkonkurrenten? Zeigen Sie, dass Sie den US-Markt verstanden haben.
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Marketing- & Vertriebsstrategie: Wie werden Sie Kunden gewinnen? Beschreiben Sie konkrete Maßnahmen wie Online-Marketing, Direktvertrieb oder Partnerschaften.
Praxis-Tipp: Vermeiden Sie allgemeine Floskeln. Statt „Wir werden Marketing betreiben“ schreiben Sie „Wir werden im ersten Jahr 15.000 USD in Google Ads investieren, um gezielt Kunden im Großraum Dallas zu erreichen.“
4. Die Wirtschaftlichkeit: Widerlegung der „Marginalität“
Eines der häufigsten Ablehnungskriterien ist der sogenannte „Marginality Test“. Ein E-2 Unternehmen darf nicht nur dazu dienen, dem Investor und seiner Familie ein Einkommen zu sichern. Es muss einen signifikanten wirtschaftlichen Beitrag für die US-Wirtschaft leisten. Der stärkste Beweis hierfür ist die Schaffung von Arbeitsplätzen für US-Bürger.
Worauf Sie sich konzentrieren sollten:
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Personalplanung (Hiring Plan): Erstellen Sie einen realistischen 5-Jahres-Plan, der zeigt, wann Sie welche Positionen mit US-Arbeitnehmern besetzen werden.
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Rollenbeschreibung und Gehälter: Beschreiben Sie die Aufgaben der geplanten Mitarbeiter und ordnen Sie realistische Gehälter zu.
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Wirtschaftlicher Beitrag: Neben Arbeitsplätzen zählen auch die Anmietung von Büroräumen, die Beauftragung lokaler Dienstleister oder die Zahlung von Steuern.
Praxis-Tipp: Planen Sie die Einstellung des ersten US-Mitarbeiters idealerweise innerhalb der ersten 1-2 Jahre. Ein Plan, der über fünf Jahre hinweg keine oder nur minimal bezahlte Teilzeitkräfte vorsieht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit als „marginal“ eingestuft.
5. Die Finanzen: Die 5-Jahres-Prognose als Beweis
Die Finanzprognose ist der Punkt, an dem alle Ihre Pläne und Annahmen in konkrete Zahlen übersetzt werden. Sie ist der ultimative Test für die Glaubwürdigkeit Ihres gesamten Vorhabens. Eine schlecht gemachte oder unrealistische Finanzplanung entwertet den gesamten Businessplan.
Worauf Sie sich konzentrieren sollten:
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Gewinn- und Verlustrechnung (Profit & Loss): Zeigt die erwartete Rentabilität über die ersten fünf Jahre.
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Cashflow-Analyse: Zeigt, dass das Unternehmen jederzeit über ausreichend Liquidität verfügt.
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Detaillierte Annahmen (Notes to Financials): Erklären Sie detailliert, wie Sie zu Ihren Umsatz- und Kostenschätzungen gekommen sind. Jede Zahl muss durch eine logische Annahme gestützt werden.
Praxis-Tipp: Seien Sie realistisch, nicht übermäßig optimistisch. Ein Plan, der im ersten Jahr Millionenumsätze verspricht, ist unglaubwürdig. Zeigen Sie ein konservatives, aber stetiges Wachstum.
Fazit: Ihr Businessplan ist Ihre Eintrittskarte
Angesichts der Komplexität und der hohen Anforderungen ist eine professionelle Begleitung für den gesamten Prozess unerlässlich. Wir bei der Kanzlei Mount Bonnell raten unseren Mandanten grundsätzlich dazu, den Businessplan von einem darauf spezialisierten US-Dienstleister erstellen zu lassen. Ein Dokument, das von Experten verfasst wurde, die täglich mit den spezifischen Anforderungen der US-Konsularbeamten arbeiten, hat ein ungleich höheres Gewicht und erhöht die Erfolgsaussichten massiv.
Als Ihre Rechtsanwälte übernehmen wir die juristische Gesamtstrategie und Koordination. Wir verfügen über ein bewährtes Netzwerk an zuverlässigen Experten für die Businessplan-Erstellung und stellen gerne den Kontakt für Sie her. So stellen wir sicher, dass rechtliche Strategie und geschäftliche Darstellung perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Buchen Sie Ihre Erstberatung
Sind Sie bereit, den nächsten Schritt für Ihr US-Unternehmen zu wagen? Ein starker, überzeugender Businessplan ist der Schlüssel zu Ihrem E-2 Visum. In einer Erstberatung können wir die spezifischen Anforderungen Ihres Vorhabens analysieren, die Stärken Ihrer Positionierung herausarbeiten und eine klare Strategie für Ihren Visumantrag entwickeln. Zögern Sie nicht, in professionelle Beratung zu investieren – es ist der sicherste Weg, um kostspielige Fehler und Verzögerungen zu vermeiden, die Ihren Traum von einem Leben in den USA gefährden könnten.
Kontaktieren Sie uns noch heute über unser Online-Formular oder rufen Sie uns direkt an, um einen persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren. Wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrem Weg in die USA zu begleiten.