Fünf Kinder, ein bescheidenes Gehalt: Wie eine amerikanische Familie zeigt, was mit Mut und Liebe möglich ist

In den USA bedeutet Familie oft Verzicht. Die Ivys zeigen, wie man mit wenig Geld, aber viel Liebe, trotzdem glücklich leben kann.

Basierend auf einem Bericht des Wall Street Journal vom 18. August 2025

Viele Amerikaner entscheiden sich heute gegen Kinder. Zu teuer, zu unsicher, zu anstrengend. Die Ivys aus Ohio sind die Ausnahme. Fünf Kinder. Ein Gehalt. Und dennoch: Stabilität, Nähe, Glück. Der Wall Street Journal-Artikel über Brittany und Michael Ivy gibt einen seltenen Einblick in das Leben einer Großfamilie in den USA – jenseits von Hollywood-Klischees.

Der Trend: Weniger Kinder, später geboren

Die USA erleben derzeit einen historischen Einbruch bei der Geburtenrate. Nur noch 1,6 Kinder pro Frau – ähnlich wie in Deutschland. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes auf knapp 30 Jahre.

Die Ivys schwimmen gegen den Strom. Brittany war 20, ihr Mann Michael 34, als sie ihr erstes Kind bekamen. Heute haben sie fünf Kinder zwischen 3 und 12 Jahren – und leben mit nur einem Einkommen in einem kleinen Vorort von Cincinnati, Ohio.

Ein mutiger Start mit fast keinem Geld

Als Brittany und Michael heirateten, hatten sie gerade einmal unter 1.000 Dollar auf dem Konto. Sie arbeiteten bei Home Depot und im Baugewerbe. Dennoch entschieden sie sich für ein Kind – und dann für noch vier weitere.

Der amerikanische Traum? Vielleicht. Aber einer, der auf Verzicht, nicht auf Wohlstand basiert.

Was ein Kind in den USA kostet – und was es bedeutet, Mutter zu sein

Eine Analyse der Brookings Institution schätzt: Ein Kind kostet heute in den USA über 300.000 Dollar bis zum 17. Lebensjahr – ohne Collegegebühren.

In Deutschland oder Österreich übernimmt der Staat viele dieser Kosten mit:

  • Kindergeld

  • Elternzeit und Elterngeld

  • Kita-Zuschüsse

  • Gesetzliche Krankenversicherung

  • bezahlbarer Wohnraum (zumindest außerhalb der Großstädte)

In den USA hingegen bedeutet jedes weitere Kind: mehr Verantwortung, mehr Arbeit, mehr Risiko – aber keine automatische staatliche Unterstützung.

Karriere? Nicht realistisch bei fünf Kindern

Brittany Ivy arbeitete im Verkauf, verdiente bis zu 12 Dollar die Stunde, erzielte über 700.000 Dollar Umsatz pro Jahr, bekam Auszeichnungen. Dann kam die Krankheit ihres Sohnes, die Frühgeburt der Zwillinge – und sie musste aufhören.

Heute ist sie seit über sieben Jahren zu Hause.

In Deutschland gäbe es Elterngeld, Wiedereinstiegshilfen, Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr. In den USA? Nichts davon.

Kinderbetreuung teurer als ein Studium

Ein Kita-Platz in Ohio kostet oft mehr als die Studiengebühren einer öffentlichen Universität. Als Brittany durchrechnete, ob sich ein Job lohnen würde, stellte sie fest:

„Mein gesamtes Gehalt würde für die Kinderbetreuung draufgehen.“

Ein Problem, das Millionen Mütter in den USA betrifft – und ein Grund, warum viele Frauen ganz zu Hause bleiben.

Gesundheit als Kostenfalle

Besonders drastisch wurde es, als Michael Ivy wegen Rückenschmerzen ein MRT brauchte. Medicaid – das staatliche Gesundheitsprogramm – verweigerte die Kostenübernahme.

Die Familie verkaufte den Pickup-Truck, um 750 Dollar in bar aufzubringen.

In Deutschland?
Ein MRT wäre durch die Krankenkasse gedeckt.
In der Schweiz?
Zwar mit Selbstbehalt – aber kein Vergleich zur US-Situation.

Ein Gehalt, sieben Personen – geht das überhaupt?

Heute verdient Michael rund 41.000 Dollar im Jahr als Hausmeister im öffentlichen Schuldienst. Dazu kommen 4.200 Dollar jährlich aus Mieteinnahmen des Nachbarhauses, das sie vor Jahren günstig gekauft haben.

Das reicht – gerade so:

  • Kleidung vom Thrift Store (Shirts: 1 Dollar, Hosen: 2–3 Dollar)

  • Selbstgekochtes Essen

  • Geteilte Schlafzimmer: Zwei Zimmer für sieben Personen

  • Spielzeug vom Dollar Store

  • Urlaub? Nicht drin.

Und dennoch sagt Brittany:

„Ich sehe jeden Moment ihrer Kindheit. Was könnte ich mir mehr wünschen?“

Warum es trotzdem funktioniert

Die Ivys schaffen es, weil einige zentrale Faktoren zusammenkommen:

  • Michael kaufte das Haus früh – mit 20 Jahren

  • Sie leben im Mittleren Westen – günstiger als Kalifornien oder New York

  • Großfamilie als Stütze – Nachbarn und Verwandte helfen

  • Keine Statussymbole – nur Pragmatismus und Liebe

Das alles ist kein Modell für jeden – aber es zeigt, was möglich ist, wenn man Prioritäten setzt.

Was Auswanderer daraus lernen können

Wer mit Familie in die USA gehen will, sollte sich bewusst machen:

  • Es gibt kein Kindergeld.

  • Kein Mutterschutz.

  • Kaum staatliche Hilfe.

  • Kinder kosten – Zeit, Geld und Nerven.

Aber:

  • Wer früh Eigentum erwirbt, gewinnt.

  • Wer bereit ist, auf Komfort zu verzichten, kann bestehen.

  • Wer ein stabiles Familienmodell lebt, ist besser geschützt als jeder Sozialstaat.

Ein persönlicher Nachsatz vom Autor

Ich bin mit acht Geschwistern aufgewachsen.

Meine Familie war nicht immer finanziell gut abgesichert – im Gegenteil. Manche Jahre liefen gut, viele waren hart.

Heute habe ich selbst zehn Kinder.

Und auch wenn sie es materiell deutlich besser haben – große Familien aller sozialen Schichten liegen mir am Herzen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie intensiv, wie lebendig und wie erfüllend das Leben mit vielen Kindern ist. Und ich weiß auch, wie oft man sich fragt: Schaffen wir das?

Die Geschichte der Ivys erinnert mich an meine eigene Kindheit – an das Chaos, das Lachen, das Teilen, das Durchbeißen. Und sie zeigt, dass man auch in einem Land ohne Sicherheitsnetz überleben – ja, sogar glücklich sein kann, wenn man den Mut hat, Familie über alles andere zu stellen.

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