Gemischte Reaktionen auf Bidens Impfpflicht
Viele große Unternehmen loben das Mandat oder nehmen es gelassen hin. Für kleinere Unternehmen wird die Umsetzung ungleich schwerer und sie äußern ihren Unmut.
Die US-Unternehmen nehmen Präsident Bidens COVID-19-Impfpflicht für Firmen mit 100 oder mehr Beschäftigten mit gemischten Gefühlen auf. Viele größere Unternehmen oder ihre Berufsverbände begrüßen die Richtlinie, während sich kleinere Unternehmen dagegen sträuben.
Einige Unternehmen sind der Meinung, die Anordnung werde eine weitere Belastung darstellen, die den bereits bestehenden Arbeitskräftemangel und Engpässe in der Lieferkette noch verschärfen könnte.
Details wie die genaue Durchführung des Plans und die Frage, wer die Kosten trägt, werden unklar bleiben, bis die Occupational Safety and Health Administration eine "vorläufige Notnorm" herausgibt, die die Anforderung umsetzt.
Große Unternehmen reagieren gelassen
Die Gruppe Business Roundtable vertritt die führenden Unternehmen in den USA und begrüßt Bidens Vorgehen. Dies deckt sich mit Kathryn Bakich Beobachtungen. Die Leiterin der Abteilung für die Einhaltung von Gesundheitsvorschriften bei Segal, einem Beratungsunternehmen für Arbeitnehmerleistungen, sagt viele große Unternehmen würden das Mandat gelassen hinnehmen, weil sie bereits ihre eigenen Impfvorschriften eingeführt haben oder dies stark in Erwägung ziehen.
Viele Unternehmen, die zögerten, eine Impfpflicht einzuführen, die bei einigen Mitarbeitern unpopulär sein könnte, dürften Bidens Anordnung begrüßen.
Große Firmen mit Hunderten oder Tausenden von Mitarbeitern haben eher die Kapazitäten, die Vorschriften einzuhalten, weil sie über große Personalabteilungen verfügen, die die Impfung oder wöchentliche Testung der Mitarbeiter sicherstellen können.
Kleine Unternehmen im Nachteil
Für viele kleinere Arbeitgeber wird die Herausforderung diese Logistik zu bewältigen ungleich größer sein. Hinzu kommen die Kosten für die bezahlte Freistellung ihrer Mitarbeiter zur Impfung oder zur Erholung von der Impfung, so verlangt es Bidens Anordnung.
Insbesondere die keinen Unternehmen würden unter den täglichen Herausforderungen der Pandemie, der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften, der grassierenden Inflation und der Unterbrechung der Versorgungskette leiden, so Kevin Kuhlman, Vice President of Federal Government Relations bei der National Federation of Independent Business. Die zusätzlichen Auflagen und Strafen sieht er als Bedrohung für den fragilen Aufschwung der kleinen Unternehmen.
Exemplarisch für die Herausforderungen kann Forever Floral herangezogen werden. Mehtab Bhogal, Co-CEO, sagt, er habe nicht das Personal, um sich um die Impfungen oder Tests seiner 130 Mitarbeiter zu kümmern. Aufgrund des Arbeitskräftemangels habe er bereits Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Er weist darauf hin, dass sein Unternehmen in Ogden, Utah, angesiedelt ist, einer konservativen Gegend, die den bundesstaatlichen Vorschriften eher skeptisch gegenübersteht. Daher geht Bhogal davon aus bis zu 30 Prozent seiner Belegschaft zu verlieren. Zukünftig werde er wahrscheinlich nur noch geimpfte Bewerber einstellen.
Migration der Arbeitskräfte als Folge?
Die Anordnung könnte Auswirkungen auf den landesweiten Arbeitskräftemangel haben. Unternehmen, die über 100 Mitarbeiter haben und so unter die Impfpflicht fallen oder solche, die ihre eigene Impfpflicht einführen, könnten Mitarbeiter verlieren. Sie könnten zu einem Konkurrenten wechseln und so den Auflagen entgehen, sofern das Zielunternehmen unter 100 Beschäftigte oder keine internen Impfvorschriften hat.
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