Klimawandel als Bedrohung für die Wirtschaft benannt

Erstmals in der Geschichte des Financial Stability Oversight Council ist dies der Fall. Auch die Cybersicherheit und das Coronavirus stehen im Fokus.

Der Klimawandel wurde im Jahresbericht der obersten Finanzaufsichtsbehörde des Landes an den Kongress zum ersten Mal als neue Bedrohung für die US-Wirtschaft hervorgehoben. Der Financial Stability Oversight Council zeigte diverse Möglichkeiten auf, wie sich wandelnde klimatische Bedingungen auf die Wirtschaft auswirken könnten. Kreditausfälle, als Folge von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Bränden, die immer häufiger auftreten, ist nur eines von zahlreichen Beispielen.

Deutliche Worte im Bericht

Wörtlich heißt es: „Es wird erwartet, dass die zunehmende Häufigkeit und Schwere von akuten physischen Risikoereignissen und längerfristigen chronischen Phänomenen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu erhöhten wirtschaftlichen und finanziellen Kosten führen werden." Der Council beließ es aber nicht bei einer Warnung, sondern gab auch umgehend Empfehlungen ab, um die klimabedingten finanziellen Risiken zu bekämpfen. Unter den Maßnahmen befinden sich die Beschaffung von mehr Daten zur Bewertung der Gefahren und die Einrichtung einer behördenübergreifenden Gruppe zur Überwachung der Bedrohungen.

Es ist der erste Jahresbericht der Regierungsorganisation während der Präsidentschaft von Joe Biden. Die Organisation ist damit beauftragt, die Risiken für das Finanzsystem einzuschätzen und sie dem Kongress mitzuteilen. Dessen Regierung hat den Klimawandel seit seinem Amtsantritt zu einer ihrer obersten Prioritäten gemacht, ganz im Gegensatz zu der Entscheidung seines Vorgängers, der die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurückzog.

Finanzstabilität höher als 2008, aber geringere als vor der Pandemie

Ins Leben gerufen wurde der Rate bereits 2010, durch den Kongress. Er bekam die Aufgabe Lücken in der Koordination zwischen den Finanzaufsichtsbehörden zu schließen, die durch die Finanzkrise 2008 zutage getreten waren. Aktuell sitzen dem Rat auch der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell, Finanzministerin Janet Yellen und die Leiter anderer Regulierungsbehörden wie der Securities and Exchange Commission, der Federal Deposit Insurance Corp. und des Office of the Comptroller of the Currency bei.

Yellen, die vor der Verabschiedung des Berichts durch das Gremium am Freitag sprach, sagte die Turbulenzen, die die Finanzmärkte nach dem Ausbruch von COVID-19 im März 2020 erfassten, seien von der Federal Reserve und anderen Behörden schnell bewältigt worden. Weiterhin führte sie aus, die Reaktion zeige, ein deutlich schockresistenteres Finanzsystem als zum Zeitpunkt der Finanzkrise 2008. Gleichwohl räumte sie ein, dass die Finanzstabilität trotz der vorgenommenen Verbesserungen aktuell noch geringer sei als vor der Pandemie.

Auch die Cybersicherheit steht im Fokus

Eine weitere neue Bedrohung, die in dem Bericht des Rates aufgeführt wird, ist die Cybersicherheit. Der Rat argumentiert, es müsse mehr getan werden, um Banken und andere Finanzinstitute vor Ransomware, Malware-Angriffen und Datenschutzverletzungen zu schützen. Viele weitere Variablen, bei denen noch große Unsicherheit über die tatsächlichen Auswirkungen herrscht, wurden ebenfalls benannt.

Zu den Bedenken zählten die sich nun schnell ausbreitende Omicron-Variante des Coronavirus, ein kürzlich aufgetretener, aber anhaltender Inflationsanstieg und die Befürchtung, dass sich finanzielle Turbulenzen in China negativ auf die US- und die Weltwirtschaft auswirken könnten. "Die globale Wirtschaftstätigkeit war in der COVID-19-Ära ungewöhnlich volatil, mit Perioden des wirtschaftlichen Stillstands, gefolgt von schnellem Wachstum bei der Wiedereröffnung", so der Bericht.

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