Monzo zieht Antrag auf US-Banklizenz zurück
Eineinhalb Jahre nach der Einreichung des Antrags wurde das Fintech von der US-Aufsichtsbehörde über die geringen Erfolgsaussichten informiert. Als Reaktion darauf zog Monzo seinen Antrag zurück.
Die US-Aufsichtsbehörde teilte Monzo mit, dass seine Banklizenz wahrscheinlich nicht genehmigt wird. Banklizenzen sind schwer zu bekommen, insbesondere wenn sie für das Ausland beantragt werden. Nach Gesprächen mit dem Office of the Comptroller of the Currency (OCC) hat Monzo die Entscheidung getroffen, seinen Antrag für seine US-Geschäfte zurückzuziehen.
Die Nachricht kommt anderthalb Jahre, nachdem die Bank ihren Antrag zum ersten Mal eingereicht hat, dessen Genehmigung oft bis zu zwei Jahre dauern kann und sehr kostspielig ist. Monzo trat im Juni 2020 ohne volle Banklizenz in den US-Markt ein. Es ist eine von mehreren sogenannten Challenger-Banken, die nur mit einer Geldautomatenkarte und einer App arbeiten. Dabei handelt es sich um neue digitale Banken, die sich einen Marktanteil vom riesigen Finanzdienstleistungssektor sichern wollen.
US-Markt soll trotzdem erobert werden
Ein Sprecher von Monzo lies verlautet, dass das Unternehmen zwar ein anderes Ergebnis angestrebt hat, sich Monzo aber auf die verbleibenden Möglichkeiten fokussieren wird. Das Produktangebot in den USA soll durch Kooperationen mit bestehenden Partnern ausgebaut und skaliert werden. Der Sprecher verweist auf diverse Modelle, die andere Marktteilnehmer gewählt haben und sich erfolgreich etablieren konnten. Monzo stellt in den USA weiterhin aktiv Personal ein, um seine Pläne voranzutreiben. Außerdem soll weiter in den Heimatmarkt Großbritannien investiert werden.
Amerikanische digitale Banken haben oft keine Banklizenz, da es für Fintechs nachhaltiger ist mit voll lizenzierten Banken zusammenzuarbeiten. Die Rücknahme des Antrags von Monzo unterstreicht die zögerliche Haltung der US-Aufsichtsbehörde gegenüber Fintechs. Bislang wurde nur an ein Fintech, die Varo Bank, eine vollständige US-Banklizenz vergeben.
Marktwert stark gesunken
Zwar nutzen hunderttausende Briten Monzo als ihr Hauptbankkonto, aber das 2015 gegründete Unternehmen verpasst es noch Gewinn zu machen. Es meldete für das Jahr bis Februar einen Verlust von 130 Millionen Pfund, gegenüber 114 Millionen Pfund im Vorjahr.
Monzo hatte eine schwierige Zeit, da sein Gründer und CEO Tom Blomfield das Unternehmen im Mai 2020 verließ und die Jahresergebnisse 2020 große Unsicherheiten über die Zukunft des Unternehmens aufkommen ließen. Diese Sorge bleibt auch mit den aktuellen Ergebnissen bestehen. Der Marktwert des Unternehmens sank in diesem Zeitraum um 40 Prozent auf 1,25 Milliarden Pfund.
In seinem Jahresbericht enthüllte Monzo außerdem, eine laufende Ermittlung der FCA gegen das Unternehmen wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Geldwäschebestimmungen. Bereits im August 2020 wurde das Fintech aufgefordert einer interne Person zu ernennen, die die erste Überprüfung ihrer Praktiken zur Bekämpfung von Finanzkriminalität beaufsichtigen sollte. Am 7. Mai 2021 die FCA Monzo mit eine Untersuchung zur Einhaltung der Vorschriften zur Bekämpfung von Finanzkriminalität eingeleitet zu haben.
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