US-Ökonomen erwarten Erhöhung des Leitzinses
Um der Inflation entgegenzuwirken soll der Leitzins zeitnah angehoben werden, so der Wunsch der US-Ökonomen. Sie empfinden das Handeln der Fed als zu langsam.
Laut einer Reuters-Umfrage wird die US-Notenbank die Zinssätze Ende nächsten Jahres anheben, dies wäre früher als noch vor einem Monat erwartet. Dieses Handeln käme einer wegweisenden Abkehr von den Notfallmaßnahmen gleich, die sie zur Stützung der US-Wirtschaft während der COVID-19-Pandemie ergriff. Befragt wurden 42 Ökonomen, von denen sich 27 bereits eine zeitnähere Zinsanhebung wünschen, um die Inflation zu bekämpfen. Im letzten Monat hat sie ein 30-Jahres-Hoch erreicht und wird nach Ansicht der Wirtschaftsexperten bis mindestens 2024 über dem Zielwert der Zentralbank liegen wird.
Angesichts unterbrochener globaler Lieferketten und eines stark verbesserten Arbeitsmarktes wird ein zeitnahes Handeln der Fed erwartet. Die Befragten der Umfrage, die vom 15. bis 18. November stattgefunden hat, prognostizieren eine Anhebung der Zinsen im vierten Quartal 2022 um 0,25 Basispunkte. Erwartet werden zwei weitere Erhöhungen im ersten und zweiten Quartal 2023. Die Ökonomen gehen davon aus, dass der Leitzins bis Ende 2023 1,25-1,50 Prozent erreichen wird.
Güter Knappheit wird mittelfristig abnehmen
Die hohe Inflation bereitet den Zentralbanken auf der ganzen Welt Sorgen. Einige haben bereits die Zinsen erhöht oder stehen kurz davor dies zu tun. Von der Fed wird erwartet ihre monatlichen Anleihekäufe in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar ab sofort zurückfahren. Die Konsensprognose für die Veränderung des Kernpreisindexes für persönliche Konsumausgaben, dem wichtigsten Inflationsindikator der Fed, wird in diesem und im nächsten Quartal bei über vier Prozent liegen und damit doppelt so hoch wie das zwei Prozent-Ziel. Für die zweite Jahreshälfte 2022 wird eine Abschwächung der Inflation und des Wachstums prognostiziert.
Einen Hauch von Stagflation erkennt Paul Ashworth, Chefökonom für Nordamerika bei Capital Economics, bereits und dieser werde immer stärker, da sich die Knappheit verschärft. Dies führt zu steigenden Preisen und einem schwächeren realen BIP-Wachstum. Die Verknappung von Gütern und Vorleistungen werde frühestens in sechs bis zwölf Monaten nachlassen. Er sieht den Rückgang der Erwerbsbevölkerung als anhaltend an, was auf eine dauerhafte Beeinträchtigung des potentiellen BIP hindeutet.
Prognosen für Wirtschaftswachstum bleiben stabil
Im Durchschnitt wird für 2022 ein Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent, im Jahr 2023 von 2,6 Prozent und im Jahr 2024 von 2,3 Prozent erwartet. In den vergangenen Monaten lagen die Prognosen bei 4,0 Prozent für 2022, 2,5 Prozent für 2023 und 2,2 Prozent für 2024.
Während die Arbeitslosenquote bis Ende 2023 zwischen 3,6 Prozent und 4,3 Prozent prognostiziert wurde, sagten über 55 Prozent der Befragten verbesserte Verbraucherausgaben in den USA im kommenden Jahr voraus.
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