700.000 COVID Tote - die Todesfälle offenbaren große Ungleichheiten
Besonders nicht-Weiße Personen und Menschen, die auf dem Land leben, haben ein erhöhtes Risiko an COVID-19 zu sterben.
In den USA ist die Zahl der Todesfälle unter hispanischen, schwarzen und indigenen Bevölkerungsgruppen sowie in ländlichen Gebieten unverhältnismäßig hoch. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention ist die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben für diese Bevölkerungsgruppen mindestens doppelt so hoch wie für Weiße. Die enormen Ungleichheiten im Gesundheitssystem werden aufgedeckt.
Nach Ansicht von Experten sind diese Unterschiede nicht überraschend und treten nicht nur während der Pandemie auf. Crystal Wiley Cené, leitende Direktorin für gesundheitliche Chancengleichheit an der University of North Carolina, erinnert daran, wie viele Menschen zu Beginn der Pandemie behaupteten, das Virus würde keinen Unterschied zwischen den Privilegierten und den sozioökonomisch Benachteiligten machen. Stattdessen sind es dieselben Gruppen, die schon immer an den Rand gedrängt wurden, die das höchste Risiko haben, an COVID-19 zu sterben.
Nachteile für people of color und ethnische Minderheiten
Laut Cené sind Gesetze und politische Maßnahmen dafür verantwortlich, dass bestimmte sozioökonomische Gruppen mit größerer Wahrscheinlichkeit in benachteiligten Gebieten leben. Dort gibt es unter anderem weniger Gesundheitseinrichtungen, die zumeist unzureichenden Zugang zu Ressourcen haben.
Krankenhäuser, in denen überproportional viele Angehörige von nicht-weißen Personen und ethnischer Minderheiten behandelt werden, seien selbst oft unterversorgt, so Cené. Dies hat negative Auswirkungen auf die Ausrüstung und die Qualität der Pflege.
Indigene Bevölkerungsgruppen, haben das größte Risiko an Covid-19 zu sterben. Sie und Menschen hispanischer Abstammung sind ebenfalls mit ähnlichen strukturellen Hindernissen konfrontiert, die sie dem Risiko einer schweren Erkrankung aussetzen. Sie sind außerdem häufiger unter den essenziellen Arbeitskräften zu finden, die nicht von zu Hause aus arbeiten können. Die Bundeskliniken, die sich für die Gesundheitsversorgung indigener Gemeinschaften verantwortlich zeigen, sind chronisch unterfinanziert.
Infrastrukturelle Hindernisse auf dem Land
Auch in ländlichen Gebieten gibt es Hindernisse für den Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Keith Mueller, Direktor des RUPRI Center for Rural Health Policy Analysis, sagt, die Zahl der Fälle und Todesfälle sind nach dem letztjährigen Wintereinbruch sprunghaft angestiegen. Er führt diesen Anstieg der Fälle auf ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren zurück.
Ähnlich wie bei ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen haben auch weniger Menschen in ländlichen Gebieten eine Krankenversicherung oder leben in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen, die in der Lage sind COVID-19 zu behandeln. Außerdem arbeiten sie oft in schlecht bezahlten, risikoreichen Berufen und haben kaum Krankheitsurlaub.
Das Rural Policy Research Institute an der University of Iowa hat kürzlich Daten veröffentlicht, die eine höhere Sterbewahrscheinlichkeit für Bewohner in ländlichen Regionen ausweisen. Hier stirbt einer von 434 Menschen an Corona, wohingegen es in Ballungsgebieten einer von 514 ist.
Die Pandemie habe verdeutlicht wie wichtig die öffentliche Gesundheitsinfrastruktur ist, die auch den ländlichen Raum einschließt. Die Struktur müsse erhalten werden. Die Pandemie zeigt aber auch deutlich, wo es starker Verbesserungen bedarf.
Impfverdrossenheit verschärft die Situation
COVID-19 sei in Amerika mittlerweile eine Krankheit der Ungeimpften, so Experten. Dies ist sicherlich ein Faktor für die hohen Todesraten in der ländlichen Bevölkerung sowie bei den nicht-weißen und ethnischen Minderheitengruppen. Diese Gruppen wurden nicht nur mit Desinformationen über die Sicherheit der Impfstoffe konfrontiert, sondern die Geschichte der amerikanischen Ärzteschaft mit Experimenten an farbigen Menschen hat viele misstrauisch gemacht.
Cené ist der Meinung, Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens müssen besser darin werden, Vertrauen aufzubauen und mit benachteiligten Gemeinschaften zu kommunizieren. Die Pandemie hat zwar die enormen Ungleichheiten im Gesundheitssystem aufgezeigt, aber sie hat auch Gespräche über diese in Gang gesetzt.
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