Corona-Krise in den USA: Helikoptergeld und Milliarden-Hilfspakete für Unternehmen

Die Pandemie erschwert es kleinen Firmen erheblich ihren Fortbestand zu sicher und ihre Arbeitnehmer zu behalten. Unterstützung wie Kurzarbeitergeld gibt es keine. Die Aufnahme eines Kredits kann eine Möglichkeit darstellen. Buchen Sie gerne ein Beratungsgespräch, damit wir gemeinsam eine Lösung für Ihr Unternehmen erarbeiten können.

„Kurzarbeitergeld wie in Deutschland habe ich hier in den USA vergeblich gesucht. Wenn ich nicht bald eine Finanzspritze vom Staat bekomme, muss ich mindestens die Hälfte meiner Mitarbeiter entlassen. Und das sind teilweise Fachkräfte, nach denen ich lange gesucht habe.“

Wir haben ihm geholfen, so weit es in unserer Macht liegt und mit den richtigen Schritten konnte Herr S. einen Großteil seiner Mitarbeiter doch noch behalten. Der folgende Artikel fasst die wichtigsten Informationen, auf die wir uns bei unserer Hilfe gestützt haben, kurz zusammen und soll als Überblick für alle Unternehmer in den USA dienen. Bei spezifischeren Fragen und dem Wunsch nach detaillierter Hilfe zögern sie nicht, uns zwecks eines Beratungsgespräches zu kontaktieren.

Kurzarbeit in den USA? Fehlanzeige!

Arbeitslose in den USA haben es generell schwieriger als solche in Deutschland. Das Arbeitslosengeld liegt nämlich deutlich unter der Hälfte des bislang erzielten Gehalts und wird meist nur für drei Monate gezahlt. Und das auch nur, solange man vollbeschäftigt war. Da es auch kein Kurzarbeitergeld in den USA gibt, sind Massentlassungen vollkommen normal momentan. Das einzige, was die Regierung deshalb unternimmt: das Corona-Nothilfeprogramm. Aufatmen bei entlassenen Mitarbeitern ist aber leider nicht möglich. Denn es bedeutet lediglich, dass USArbeitslose zusätzlich vier Monate lang 600 Dollar erhalten. Ein Tropfen auf den heißen Stein, sofern man Miete und andere laufende Kosten hat. Es gab so viele Arbeitslosenmeldungen, dass selbst die Server einiger Arbeitsämter, wie dem in New York, zusammengebrochen sind. Mit einer Arbeitslosenquote von 14,7 Prozent befindet die USA sich auf dem Höchststand seit dem zweiten Weltkrieg. Für viele Unternehmer bleibt jedoch trotzdem keine Möglichkeit, als ihre Mitarbeiter zu entlassen, da ansonsten der Fortbestand des gesamten Unternehmens gefährdet wäre. Will man dies natürlich trotzdem tun, sollte man jede finanzielle Hilfe annehmen, die der Staat einem bietet:

Kreditzusagen statt Nothilfen

Auch bei kleinen Unternehmen ist der amerikanische Staat nicht so großzügig, wie beispielsweise der deutsche. Hier wurden 50 Milliarden Euro als Soforthilfen für kleine und mittelständige Unternehmen zugesagt. Unternehmen in Amerika können immerhin auf insgesamt 367 Milliarden Dollar in Form von Krediten zurückgreifen. Dies ist zum Beispiel bei der Bank of Amerca möglich, welche diese Kreditanträge für kleinere Unternehmen stellt. Es gibt jedoch unterschiedliche Aspekte auf die man achten muss, da der Kredit beispielsweise nur Unternehmen ausgezahlt wird, die das Geld wirklich dringen brauchen und keine andere Möglichkeit haben. Zudem ist der anfangs bereitgestellte Kreditrahmen von 367 Millarden bereits aufgebraucht worden. Zwar wurden am 24. April 310 weitere Millarden Dollar bereitsgestellt, jedoch kann auch diese Summe bereits bald vergeben sein. Die Kredite werden insbesondere im Rahmen des Paycheck Protection Programms ausgezahlt, der es ermöglichen soll, Mitarbeiter länger zu beschäftigen. Eine schwierige Zeit also für kleine Firmen, da diese Kosten komplett vom Unternehmer getragen werden müssen und es keine Unterstützung in Form beispielsweise eines Kurzarbeitergeldes wie in den meisten europäischen Staaten gibt. Sollten Sie ein Unternehmen in den USA besitzen und auf diese Kredite angewiesen sein, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren, damit wir Sie beraten und durch den Antragsprozess begleiten können.

Helikoptergeld für alle

Anstatt Beschäftigte, die während der Krise ihren Job verloren haben, oder kleine Unternehmen gezielt zu unterstützen, hat sich die USA dazu entschieden, allen Einwohnern, die weniger als 75.000 Dollar im Jahr verdienen, eine Einmalzahlung von 1.200 Dollar, sowie 500 weitere für jedes Kind zu zahlen. Dabei handelt es sich zwar insgesamt um eine riesige Summe von 300 Milliarden Dollar, ob das Geld damit aber sinnvol verteilt wird, steht zu bezweifeln. Unter anderem soll jedoch der Konsum und damit die Wirtschaft angekurbelt werden, was sicherlich dem ein oder anderen Unternehmen unter die Arme greifen kann.

Steuern sparen, Mitarbeiter bezahlen

Die wohl größten Hilfen, auf die sich Unternehmen in den USA während der Corona-Krise stützen können sind alle mit Steuerzahlungen verbunden. Zuallererst wurde die Frist, zu der man die Einkommensteuer für das Jahr 2019 einreichen und bezahlen muss, auf den 15. Juli 2020 verschoben. Da dies normalerweise am 15. April geschehen muss, haben Unternehmen die Chance, dieses Geld zumindest drei Monate länger zu nutzen, um beispielsweise ihre Mitarbeiter weiter zu bezahlen. Sollte es nach dem 15. Juli immer noch nicht möglich sein, die Steuern zu bezahlen, erinnert die IRS jeden daran, dass ein Antrag auf Verzögerung der Steuerzahlungen wie immer gestellt werden kann. Eine weitere Möglichkeit, die Unternehmen gegeben wird, ist ein Steuerkredit, um Mitarbeiter weiter zu bezahlen. Dabei können bis zu 50 Prozent des Monatsgehaltes aus dem Budget genommen werden, mit welchem die Steuern für die jeweiligen Mitarbeiter gezahlt werden sollten. Diese Maßnahme, „Employee Retention Credit“, hat zum Vorteil, dass das Geld für die Unternehmen direkt verfügbar ist und kein langer Antragsprozess abgewartet werden muss, bevor die finanzielle Hilfe verfügbar ist. Diese Möglichkeit ist gegeben ab Gehältern, die zum 12. März ausgezahlt werden sollten, bis zum 01. Januar 2021. Dabei sollte man jedoch nicht außer Acht lassen, dass diese Maßnahme kein Geschenk ist, sondern die gesparten Steuern in Form von einem Kredit gewährt werden und zu einem späteren Zeitpunkt dennoch an die IRS gezahlt werden müssen. Sollte ein Unternehmen nicht genug auf Seite gelegt haben, um darauf zurückgreifen zu können, stellt die IRS jedoch tatsächlich Vorschusszahlungen zur Verfügung.

Paycheck Protection Program oder Employee Retention Credit?

Natürlich hat dieses Angebot einen Haken, wie sollte es auch sonst sein. In den Voraussetzungen, die die IRS angibt, um am Employee Retention Credit teilzunehmen und gesparte Steuergelder an Mitarbeiter auszuzahlen, ist angegeben, dass Unternehmen, die am Paycheck Protection Program teilnehmen, diese Möglichkeit nicht haben. Es muss also eine Entscheidung getroffen werden, für das Paycheck Protection Program oder den Employee Retention Credit. In beiden Fällen handelt es sich um einen Kredit, der Vorteil der zweiten Möglichkeit ist, dass das Geld, sofern bereits auf Seite gelegt, direkt verfügbar ist. Sollten Sie ein Unternehmen in den USA besitzen und bei der Frage, welche der beiden Möglichkeiten für Sie die bessere ist, komplett überfragt sein, zögern Sie nicht uns anzusprechen, wir helfen Ihnen gerne bei der Entscheidung. Auch Herr S. Konnten wir weiterhelfen und er musste bis zum jetzigen Zeitpunkt keine seiner Fachkräfte entlassen, während die Öffnungen in den USA dafür sorgen, dass auch sein Geschäft wieder anläuft.

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