Unternehmen ziehen von Kalifornien nach Texas
Texas Wirtschaft ist von Superlativen geprägt und scheint aus jeder herausfordernden Situation gestärkt hervorzugehen. Immer mehr Big-Tech-Unternehmen immigrieren in den "Lone Star State".
Texas Wirtschaft erlebt weiterhin einen Boom. Nach Angaben des Büros für wirtschaftliche Entwicklung und Tourismus des Gouverneurs gebe es einen enormen Anstieg an Unternehmen, die an Verlagerungs- oder Erweiterungsprojekten arbeiten. Seit Beginn der Pandemie kamen knapp 250 neue Projekte dazu.
Oracle verlegte bereits 2020 seinen Hauptsitz nach Austin, Texas. Tesla baut hier eine atemberaubende riesige Fertigungsfabrik und Apple errichtet seinen zweitgrößten Campus in der texanischen Hauptstadt. Der Zustrom von Big-Tech-Unternehmen führt zu ersten Artikeln, dass sich Texas zu einem Geschäftszentrum aufschwingen könnte, welches mit dem Silicon Valley in Konkurrenz tritt.
CBRE und Charles Schwab haben ihren Hauptsitz bereits von Kaliforniern nach Texas verlegt, Hewlett Packard Enterprise befindet sich aktuell in dem Verlagerungsprozess. Texas wirkt allerdings nicht nur auf große Unternehmen und Wohlhabende wie ein Magnet. In 2020 weißt Texas den größten Bevölkerungszuwachs aller Staaten aus.
Vielschichtige Ursachen
Die zahlreichen Tech-Firmen des Silicon Valley haben jahrzehntelang Talente angezogen. Exorbitante Wohnkosten, hohe Steuern und strenge Vorschriften erschweren heute das Leben, Arbeiten und Wirtschaften vor Ort.
William Fulton, Direktor des Kinder Institute for Urban Research sieht in diesen Bereichen große Vorteile für Texas. Denn für großzügige Wohnräume, niedrige Lebenserhaltungskosten und ein unternehmensfreundliches Umfeld ist der „Lone Star State“ bekannt.
Namentlich nennt Job Hammond vom Austin Board of Realtors mit Facebook und Google zwei Global Player, die auf der Suche nach großen Büroflächen in Austin sind. Er hat aber das Gefühl, dass jedes Unternehmen Interesse daran hat, seine Präsenz in Austin zu erweitern. Gleiches gelte für Arbeitskräfte, die an Texas eine hohe Lebensqualität, attraktive Immobilienpreise und in einigen Fällen die Vermeidung der staatlichen Einkommensteuer schätzen. Hammond beobachtet diese Tendenz nicht nur bei Amerikanern, auch aus europäischen Ländern wie Deutschland und Asien würden immer mehr Investoren nach Immobilien in Texas suchen.
Eric Willet, Direktor für Research and Though Leadership bei der Gewerbeimmobilienfirma CBRE, führt einen weiteren Grund an. Kaliforniens Markt sei in vielen Branchen gesättigt und um seine Talentbasis zu diversifizieren, ergebe ein weitere Standort sind.