Hurrikan Ida wird geringe Auswirkungen auf die Wirtschaft haben
Trotz seiner enorm hohen Geschwindigkeit wird Ida die US-Wirtschaft nicht schwer treffen. Negative Auswirkungen könnten schon im vierten Quartal dieses Jahres ausgeglichen werden.
Am Sonntag erreichte Hurrikan Ida die USA. Es ist der fünftstärkste Hurrikan, der jemals das Festland getroffen hat. Er sorgte dafür, dass am Montag über eine Millionen Kunden in Louisiana und Mississippi ohne Strom waren.
Der Hurrikan Ida wird mit Sicherheit die Energie-, Chemie- und Schifffahrtsindustrie, die wichtige Drehkreuze an der Golfküste haben, in Mitleidenschaft ziehen. Die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft insgesamt werden allerdings bescheiden sein, solange die Schadensschätzungen nicht drastisch ansteigen und die Raffinerieabschaltungen nicht verlängert werden.
Energiepreise werden Auswirkungen wiedergeben
Die Ölpreise reagierten am Montag nicht auf den Hurrikan. Die Preise an der New York Mercantile Exchange blieben nahezu unverändert und fielen um 0,1 Prozent auf 68,69 $ pro Barrel.
Mark Zandi, Chefvolkswirt bei Moody's Analytics, sagte am Sonntag, die durch Ida verursachten Störungen würden ihn wahrscheinlich dazu veranlassen, seine Prognose für das jährliche US-Wirtschaftswachstum im laufenden Juli-September-Quartal anzupassen. Es gehe dabei aber nur um einige Zehntelprozentpunkte. Dieser wirtschaftliche Verlust könnte seiner Meinung nach im letzten Quartal des Jahres durch den anschließenden Wiederaufbau nach den Schäden des Hurrikans ausgeglichen werden.
Die Analysten von Citi Investment Research teilen seine Ansichten, warnen aber vor inflationären Auswirkungen, da die Nachfrage nach Baumaterialien, Autos und Arbeitskräften auf bereits bestehende Engpässe treffen werde.
Zandi ist der Auffassung, dass die Energiepreise der Kanal sein werden, über den Ida tatsächlich Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft nehmen wird. Eine genaue Prognose über diese Abzugeben ist noch nicht möglich, da zunächst abgewartete werden muss wie groß die Schäden an der Produktion sind und wie lange diese ausfallen wird. Der Worst-Case wäre wohl der Anstieg der Benzinpreise um zehn bis 20 Cent pro Gallone für einige Wochen, sofern der Produktionsstillstand andauert und es wenig alternative Lieferquellen geben sollte.
Öl- und Gasproduktion nahezu vollständig eingestellt
95 Prozent der Öl- und Gasproduktion in der Golfküstenregion wurden nach dem Eintreffen von Ida abgeschaltet. Darüber hinaus wurden fast 4,4 Millionen Barrel pro Tag an Raffineriekapazität im Einzugsbereich von Ida, hauptsächlich in Louisiana, vom Netz genommen, bevor der Hurrikan am Sonntagnachmittag an Land ging. Auch wenn viele Anlagen gegen Hurrikane abgehärtet sind, drohen Betriebsunterbrechungen aufgrund von Überschwemmungen, Stromausfällen und Personalausfällen.
Die in der Region ansässigen Chemie- und Kunststoffunternehmen mussten ebenfalls schließen, aber die Analysten der Citi erklärten, die US-Chemieindustrie käme mit Sommerstürmen besser zurecht als mit Frost im Winter, sofern es nicht zu anhaltenden Überschwemmungen kommt. Diese könnten elektrische Anlagen beschädigen.
Vergleich zu Katrina unpassend
Obwohl Ida am 16. Jahrestag des Hurrikan Katrina mit höheren Windgeschwindigkeiten an Land ging, werden weniger schwerwiegende finanzielle Auswirkungen erwartet. Die Analysten schätzten, dass sich die Schäden für die Versicherungswirtschaft auf etwa zehn Milliarden Dollar belaufen werden. Zum Vergleich: Die versicherten Schäden von Katrina beliefen sich auf über 90 Milliarden Dollar.
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Auch am Beispiel von Hurrikan Ida zeigt sich einmal mehr die Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft. Darüber hinaus bietet sie, insbesondere für ausländische Unternehmer, zahlreiche Möglichkeiten. Wenn Sie daran interessiert sind Ihre Geschäfte in die Vereinigten Staaten auszuweiten, fungiert die deutschsprachige Kanzlei Mount Bonnell gerne als Ihr fachkundiger Ansprechpartner. Zu Themen wie US-Rechtsformen, US-Visa und steuerlichen Angelegenheiten werden Ihnen ansprechende Lösungen geboten.