Silicon Hills 2022: Wie Texas die Tech-Branche erobert

Finden Sie heraus, wie Texas zu einem aufstrebenden Mekka für Tech-Start-ups wird und warum es dem Silicon Valley die Industrie wegnimmt. Entdecken Sie die Vorteile des texanischen Standorts, der sich durch niedrige Steuern und eine starke Wirtschaft auszeichnet, für die US-Tech-Industrie.

Der US-Bundesstaat Texas erweist sich als das neue Mekka der Tech-Start-up-Branche. Silicon Hills fordert Silicon Valley heraus, das langjährige Zentrum der Technologie-Innovationen. Vorangetrieben haben diesen Trend auch die Pandemie und die Vorzüge des bisher weitestgehend unerschlossenen Bundesstaates. Der größte davon dürften die niedrigen Steuern sein. Texit wird die Abwanderung der Tech-Branche in den Süden der USA von einigen genannt.

Der massive Tech-Boom

Laut dem aus New York stammenden Unternehmer und Visionär Peter Diamandis werden wir in den nächsten zehn Jahren mehr technologische Entwicklungen sehen als in den letzten hundert Jahren zusammen. Dies stützt auch eine Untersuchung von McKinsey, die besagt, dass gerade im Sektor E-Commerce, der stark von innovativer Technologie abhängig ist, innerhalb von drei Monaten im Jahr 2019 eine Wachstumsrate stattfand, die normalerweise in einer Zeitspanne von zehn Jahren geschehen würde. In den Jahren 2020 und 2021 haben wir einen ähnlichen Verlauf erlebt. Der immer weiter wachsende Bereich der Raumfahrt und die Technologisierung im Zuge der Corona-Pandemie sind nur zwei der jüngsten Beispiele, an denen sich die rasch voranschreitende Innovation beobachten lässt. 

Die Pandemie und die Sehnsucht nach einem neuen Tech-Mekka

Die Auswirkungen der Pandemie haben die Lebensweisen und Prioritäten vieler Menschen für immer verändert. Monatelange Lockdowns haben den Status quo infrage gestellt. Not macht schließlich erfinderisch und eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven. Silicon Valley hat sich bereits vor vielen Jahrzehnten als Zentrum für technische Innovationen etabliert. Giganten wie Google, Apple und Facebook werden damit in Verbindung gebracht. Dies sind schließlich Unternehmen, welche den Alltag zahlreicher Menschen für immer verändert haben. Doch mit dem Boom kommt auch immer ein unvorhergesehener Wechsel. Kaliforniens Lebenshaltungskosten sind mit der Popularität des Standortes gestiegen. Hauspreise schnellten in die Höhe. Kalifornien steht an der Spitze der teuersten Immobilienmärkte. Der Durchschnittspreis eines Hauses liegt hier mittlerweile bei 1,38 Millionen US-Dollar. In Texas liegt er gerade mal bei einem Drittel davon. Auch aus steuerlicher Sicht ist letzterer Staat vorzuziehen. Denn dort gibt es, genauso wie im Ostküstenstaat Florida, keine persönliche Einkommensteuer. Für die Topverdiener der Tech-Branche bedeutet ein Umzug von Kalifornien nach Texas quasi eine Gehaltserhöhung von 13,3 %. Durch die Gentrifizierung wurde außerdem die Kluft zwischen Arm und Reich in Kalifornien stetig vorangetrieben. Nirgendwo gibt es so viele Obdachlose wie hier. Tech-Innovator Elon Musk hat zwar noch einige Unternehmensstandorte in Kalifornien, ist aber selbst bereits nach Austin in Texas gezogen. Seine Firma TESLA verfügt dort über eine vier Millionen Quadratmeter große Produktionsstätte und plant, über 5000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Auf einem Gipfeltreffen der Wall Street-CEOs ließ Musk verlauten, dass Kalifornien zu lange an der Spitze gestanden habe und dadurch selbstgefällig geworden sei. Venture Capitalist Keith Rabois reiht sich hier ein. Er zog kürzlich aus den gleichen Gründen von Kalifornien nach Florida. Beobachter der Branche sagen, dass die Pandemie eindeutig der Wendepunkt war, welcher diese Tendenzen letzten Endes zum Vorschein gebracht hat. Weltweit haben Arbeitnehmer von zu Hause aus gearbeitet. Eine Entwicklung, welche Büros gerade in der Tech-Branche vielerorts obsolet gemacht hat. Einige Arbeitnehmer werden auch nach Ende der Pandemie ihren Mitarbeitern weiterhin die Möglichkeit des Home-Office bieten, denn Unternehmer und Angestellte in der Tech-Branche haben das Arbeiten außerhalb des Büros schätzen gelernt. Als Firmensitze sind Städte Laredo und Austin sehr beliebt. Viele Unternehmen haben ihren Umzug von Kalifornien nach Texas bereits angekündigt oder vollzogen. Dazu gehören u.a. Hewlett Packard, Oracle, 8VC, FileTrail, DZS, Question Pro sowie eine Reihe Venture-Capital-Unternehmen.

Austin, eine Stadt im Aufbruch

Kein anderer Bundesstaat hat sich so schnell von der Pandemie erholt wie Texas. Tatsächlich sind hier bereits mehr Arbeitsplätze verfügbar als vor dem Ausbruch. Nach Expertenmeinungen sind dafür drei Faktoren verantwortlich: der schnelle Bevölkerungszuwachs, die frühe Aufhebung der Pandemievorschriften für den Arbeitsmarkt und die Diversifizierung der Wirtschaft. Die Arbeitslosenquote war in Texas im April 2020 infolge von meist nationalen Lockdowns auf 12,9 % angestiegen. Im Dezember 2021 jedoch gab es in Texas rund 13 Millionen Arbeitsplätze außerhalb des Landwirtschaftssektors. Das sind fast 90.000 mehr Stellen als im Februar 2020. In einem internationalen Vergleich der attraktivsten Städte für den Wohnsitz und Arbeitsplatz stand Austin an erster Stelle, sogar noch vor beliebten Metropolen wie Rom und Paris. Nicht nur das Wetter mit einer Durchschnittstemperatur von etwa 20 °C trägt dazu bei. Weitaus wichtiger sind die unzähligen Jobs in den verschiedensten Branchen, die Austin bietet – neben der Tech-Branche sind hier auch Wissenschaft, Produktion und Finanzbranche vertreten. Das durchschnittliche Gehalt liegt bei 4478 US-Dollar. Zudem verfügt die Stadt über eine ausgesprochen gute Infrastruktur. Im Vergleich zu anderen Städten steht es an dritter Stelle, was die Funktionalität und Reichweite von High-Speed-Internet angeht. Mietpreise sind hier zwar höher als im Rest des Bundesstaates, jedoch liegen sie immer noch weit unter dem nationalen Durchschnitt und sind damit weit entfernt von den Preisen in Städten wie L.A. oder New York. Neben dem ausgezeichneten Bildungsangebot für alle Altersstufen besitzt Austin auch einen internationalen Flughafen mit über 500 Flügen täglich. Kulturell hat sich Austin einen Ruf als lebendige, junge Stadt gemacht. Gerade in Downtown gibt es unzählige Restaurants, Bars und eine kreative Kunst- und Musikszene. Haben Sie Fragen zu Texas als Unternehmensstandort oder einem anderen Bundesstaat? Spielen Sie mit dem Gedanken, sich in den USA niederzulassen und dort ein Unternehmen zu gründen? Gerne geben wir Ihnen Auskunft zu den dazu notwendigen Schritten in einem ausführlichen Beratungsgespräch.

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