US-Wirtschaft schafft im Juli mehr Arbeitsplätze als prognostiziert
Die Ökonomen sind sich einig und sehen eine starke wirtschaftliche Erholung, den Sorgen über die Delta-Variante zum Trotz.
Die Zahl der Beschäftigten stieg im vergangen Monat um 943.000. Zuwächse gab es unter anderem in den Bereichen Freizeit und Gastgewerbe, Bildung und freiberufliche Dienstleistungen. Die Prognosen für Schaffung neuer Arbeitsplätze für den Juli lagen weit auseinander. Zahlen von 350.000 bis 1,6 Millionen kursierten, wobei der Konsens bei 870.000 lag. Begründet werden kann die weite Spanne mit dem Anstieg der Covid-Delta-Variante und unterschiedlichen Annahmen auf dessen Auswirkungen.
Dank der Neueinstellungen im Juli wurde die Arbeitslosenquote 5,4 Prozent gesenkt. Dies ist einer Verbesserung von 0,5 Prozent im Vergleich zum Juni. Insgesamt sind 8,7 Millionen Menschen arbeitslos. Dies ist auf der einen Seite ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Höchststand im April 2020, auf der anderen Seite übersteigt die Zahl die vor der Pandemie sehr deutlich. Damals waren 5,7 Millionen Menschen als arbeitslos gemeldet.
Positives Fazit von Wirtschaftsexperten
Richard Flynn, britischer Direktor bei Charles Schwab versteht die Zahlen als ein Zeichen der gut voranschreitenden wirtschaftlichen Erholung. Der stellvertretende Chefvolkswirt von Aberdeen Standard Investments, James McCann, sieht vor allem einen starken Bericht. Die Ökonomen sind sich also einig und eine starke wirtschaftliche Erholung, den Sorgen über die Delta-Variante zum Trotz.
Die Einführung neuer Beschränkungen wird befürchtet. Der Chefökonom der Bank oft the West in San Francisco, Scott Anderson, spricht daher von einem Sprint hinsichtlich des Wachstums. Die vollständige Erholung der Wirtschaft könnte sich in seinen Augen zu einem Marathon entwickeln.
Einige Schwierigkeiten bleiben
Die Vereinigten Staaten haben mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen, Arbeitgeber können eine Rekordzahl von offenen Stellen nicht besetzen. Einige Experten machen dafür eine geringe Anzahl an erschwinglichen Angeboten zur Kinderbetreuung, die Sorge vor einer Ansteckung mit dem Virus sowie pandemiebedingte Pensionierungen und Berufswechsel verantwortlich. Zu viele ausgeschriebene Stellen für Geringqualifizierte und nicht genügend geeignete Bewerber verstärken die Schieflage. Die Zahl der offenen Stellen in Bereichen wie Fertigung, Reisen und Freizeit ist enorm hoch, doch die potentiellen Arbeitnehmer zögern zurückzukehren. Wann sich das ändert, lässt sich schwer vorhersagen. Fest steht, sobald es zu einem Meinungsumschwung kommt, ist die Tür zu einem größeren Beschäftigungszuwachs geöffnet.
In den ersten drei Monaten des Jahres erholte sich die US-Wirtschaft schneller als erwartet, nachdem sie im Jahr 2020 drastisch geschrumpft war. Im zweiten Quartal verlangsamte sich der Aufschwung jedoch nach einem Anstieg der Coronavirus-Fälle und lag mit einer annualisierten Rate von 6,5 Prozent deutlich unter den Prognosen von 8,5 Prozent.
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